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ORTE <540 m über dem Meeresspiegel>

Renate Niebler

Renate Niebler

Stühle, die zur Wand weisen, ein Durchgang, der nach Irgendwo führt, leer geräumte Bäder, Werkstätten mit Spuren des Gebrauchs – die Münchner Fotografin Renate Niebler hat nicht mehr genutzte Räume des Bezirkskrankenhauses Haar fotografiert.

Die wenigen Gegenstände, die in diesen Räumen übrig bleiben, wirken, als hätte man sie vergessen. Die Fotografin hat sie nicht hingestellt. Sie hat nichts hindrapiert, nichts geändert, alles gelassen, wie es war. Die Bilder wecken Vorstellungen, regen Fantasien an und thematisieren sublim die Grenze zwischen Normalität und Abweichung, Einschluss und Ausschluss.

Diese Räume, die Renate Niebler fotografiert hat, befinden sich tatsächlich in Haar, aber es wäre zwecklos, danach zu suchen. Wir, Sie und ich, würden sie nicht fin-den. Und wenn die Fotografin uns direkt in diese Räume führen würde, würden wir sie zwar erkennen, die Verteilung von Türen und Fenstern an den Wänden, den Glanz eines frisch gebohnerten Linoleumbodens, doch es wären bloß Räume und nicht diese „Orte“, die Renate Niebler aufgenommen hat.

Die gibt es nicht mehr. Wenn es sie überhaupt je gegeben hat, dann hat sie niemand außer der Fotografin so gesehen, in diesem vibrierenden Stillstand zwischen Sterben und Werden.