Blätterungen
Fotoarbeiten und Buchobjekte von Oliver Westerbarkey im Diakoniewerk Maxvorstadt
Oliver Westerbarkey lässt etwas verschwinden und schafft damit eine neue doppelte Situation. Das Verschwinden öffnet den Raum und die Möglichkeiten. Aus eins mach zwei oder drei. Das Eigentliche schickt er auf Wanderschaft und wir begegnen ihm neu.
Die Buchobjekte entstehen durch einen gezielten Eingriff mit dem Skalpell. indem er zum Beispiel alle Kunstwerke aus Kunstkatalogen entfernt oder alle Fußbälle aus einem Buch von der Fußball-EM 92. So werden Fehlstellen zu Fenstern, die neue Durchblicke freigeben. Bücher werden zu Objekten, die auf einen Blick erfassbar werden und eine andere Lesart ergeben.
Jenseits des Buches legt Oliver Westerbarkey mit Hilfe der Malerei Schnitte in den realen Raum, greift mit Malerei in dessen Struktur ein. Er löscht Teile seiner optischen Information aus oder fügt hinzu und löst ihn in dieser Verwirrung aus seiner vermeintlichen Eindimensionalität und der vom jeweiligen Betrachter auf ihn projizierten Zentralperspektive heraus. Die Handwerklichkeit der Malerei ist dabei Mittel zum Zweck. In seinen Fotoarbeiten unterwandert Westerbarkey die herrschende Selbstverständlichkeit der mittlerweile allgegenwärtigen digitalen Bildbearbeitung mit einer „vordigitalen“ Bildbearbeitung, die Malerei, Installation und Realraum vermengt.