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TOMORROW NEVER KNOWS


Fotoarbeiten von Andréas Lang in der Evangelischen Stadtakademie

Lametta glänzt golden im Aufgang – ein schöner Schein: So lassen es die Feiernden leicht hinter sich zurück an den Orten, die sie sich für ihre rauschenden Feste ausgesucht haben.

Andréas Lang interessiert sich für die Stunde nach dem Ereignis, für die Zwischenzeit des Nicht-mehr und des Noch-nicht-wieder. Jeden Moment kann in  seinen Szenerien neues Leben seinen Anfang nehmen. Der Betrachter bevölkert die verlassenen Räume in seiner Vorstellung unweigerlich mit Menschen, die hier ihre phantastischen Geschichten aufführen – doch was braucht es, dass sie nicht immer wieder nur das gleiche Spektakel wiederholen?

Langs Aufmerksamkeit gilt dem Unvorhersehbaren. Er ist viel in der Welt unterwegs, um solche Momente zu finden. Seine Fotografien geben nicht vor, mehr zu wissen als der portraitierte Ort. Vielleicht ist es sogar dieses Nicht-mehr-wissen-Wollen, diese Askese, die Langs besondere künstlerische Leistung ist. Zu zeigen, was ist, und nur das, ist eine Begrenzung, die ein Wünschen freisetzen kann, das sich weiter vorwagt, als die bereits vorhandenen Vorstellungen des Wünschbaren reichen – und so und von daher kommt dann doch, unerwartet, das Neue in die Welt. Eine Zeit, die das Unvorhersehbare nicht fürchtet, es also nicht ausschließen muss, hat eine Zukunft – Goldene Zeiten? Ja! Und warum auch nicht.
(Nicole Wiedinger)