Installation von Carsten Nolte in der Erlöserkirche
Skizze Kabine: 478 x 228 x 119 cm Holz, Stoff, Spiegel
Mit Set of memories, dreams, desires and hope beschreibt Hanne Loreck in ihrem Text Displays das allgemeine Verhältnis des Menschen zu Verkaufsdisplays des täglichen Gebrauchs. Für den Künstler Carsten Nolte bilden derartige Displays die materielle Ausgangsbasis für seine Kunst. Lorecks Beschreibung ist sodann der Arbeitstitel für den installativen Beitrag Carsten Noltes zur artionale 2014 in der Erlöserkirche Schwabing.
Carsten Nolte versteht seine künstlerische Arbeit als prozesshaftes, skulpturales Handeln. Seine Werke sind Ausdruck kultureller Reflexion und vermitteln zugleich die unmittelbare Dynamik eines ästhetischen Erlebnisraumes. Charakteristisch dafür sind seine situativen, raumgreifenden Installationen, die wie eindringliche Situationen aus wiederverwendetem Material einer Massenkultur und Informationsgesellschaft erscheinen. Ein wesentliches Element in seinen künstlerischen Arbeiten ist das Motiv des Displays. Dabei greift Nolte meist auf klassische Displayformen zurück, wie man sie etwa von Ladeneinrichtungen kennt. Aus Insolvenzverfahren erwirbt er Pinboards und Lochbleche für flexible Regalsysteme oder Kartenständer, die dann wiederum Ausgangsmaterial für seine bildhauerischen Inszenierungen dienen und in dieser Form in den Markt zurückgeführt werden - ready for re-use.
Für die artionale 2014 in der Erlöserkirche Schwabing zeigt Carsten Nolte eine eigens auf die räumlichen Gegebenheiten abgestimmte Installation, deren Materialien aus einem aufgelösten Shopping Center stammen. Eine mehrteilige Umkleidekabine bildet das zentrale Objekt in der Ausstellung. Mit der Rückseite zum Altar- und Gebetsraum positioniert, bewirkt der Künstler damit eine räumliche Trennung zwischen dem sakralen Raum und dem Ausstellungsraum.
Fotos: Dekanat/S.Wameser