Gerd Kötter

in visibilium et invisibilium - eine audiovisuelle Installation Konzeption: Michael Grill, Gerd Kötter und Michael Roth „Vokale und instrumentale Geräusche, Rhythmen, Motive, Harmonien und Melodien erfüllen den Raum: Bruchstücke einer Musik, die mal vertraut, mal fremd (oder verfremdet) erscheint. Die Quelle dieser Töne liegt im Verborgenen, bleibt für den Hörer unsichtbar. Ist es überhaupt Musik, was wir da hören? Und wo sind die Musiker? Werden sich die Fragmente zu einem sinnvollen Ganzen zusammenbauen lassen? Der Zweifler Thomas musste die Wundmale sehen und spüren, um an Jesus als Lebendigen zu glauben. Welcher Wahrnehmungskategorien bedürfen wir, um zu glauben, dass da Musik ist?“

Felix Leuschner „Triptychon“ (UA)
Gerd Kötter „Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel“ (UA)
Musik von Adnan Saygun, Hasan Uçarsu John Cage, Aylin Aykan und anderen

Der Komponist Felix Leuschner (*1978) gehört zu den interessanten Komponisten der jüngeren Zeit. Er ist Gewinner des „Composition Contest 2014“ des Left Coast Chamber Ensembles (San Francisco). In seiner Komposition „Triptychon“ - dem Lukas-Chor gewidmet und für den Raum der Lukaskirche geschrieben – ist der Chor auf den weitläufigen Emporen der Kirche positioniert. Der Raum wird mit seinem langen Nachhall selbst zum Klangkörper und ergänzt mit seiner „Musik“ die stillen Momente der Komposition. Das dreisätzige „Triptychon“ nach biblischen Texten aus dem Buch Hiob, Psalm 88 und der Offenbarung des Johannes ist inhaltlich zwischen Klage und Verheißung angesiedelt. Musikalisch agiert das Werk zwischen exakt notierten Passagen und gesprochenen Elementen, die den Ausführenden Raum zur Improvisation zugestehen.

Im Gegensatz dazu ist der Chor in Gerd Kötters Raum.Klang.Installation „Verborgenes enthüllt er aus dem Dunkel“ im Kirchenschiff nahe am Publikum angesiedelt und nimmt mit den Texten und seiner Klanglichkeit engsten Bezug zur Kunstinstallation „Beyond the Line“ von Brigitte Schwacke in der Lukaskirche auf. Improvisierte Elemente dominieren und geben dem Chor eine selbstbewusste Rolle zwischen Vokalklang und Sprache.

Die Pianistin und Komponisten Aylin Aykan setzt Akzente mit zeitgenössischer Klaviermusik  von osmanischen Komponisten wie Adnan Saygun, Ferit Alnar, Hasan Uçarsu, von John Cage und mit Eigenkompositionen, wobei ihre Spezialität des „inside playing“ neue Farben des Klavierspiel offenbart.

Aylin Aykan (Klavier), Gerd Kötter und Matthias Seitz (Orgel) Verena Rendtorff (Sprecherin) Lukas-Chor München, Leitung und musikalisches Konzept: KMD Gerd Kötter